Wein interpretiert nach:
Warten auf Godot von Samuel BeckettIn Becketts absurdem Theaterstück warten die Hauptfiguren Vladimir und Estragon vergeblich auf die Ankunft einer mysteriösen Person namens Godot. Ihre Zeit füllen sie mit bedeutungslosen Gesprächen und Handlungen, während sie in einer kargen Landschaft an einem Baum verharren. Das Warten wird zur Essenz ihrer Existenz. Die scheinbare Sinnlosigkeit ihres Wartens spiegelt existenzielle Fragen wider – was bleibt, wenn die erhoffte Erlösung des Vino-äh Godot - nicht kommt? Und dennoch: "Wir warten. Wir langweilen uns. Nein, widersprich mir nicht, wir langweilen uns zu Tode, das ist unbestreitbar." Wie der Wein in seiner ausbalancierten Harmonie zeigt, liegt vielleicht gerade in diesem Warten die tiefere Bedeutung – der Prozess selbst wird zum Ziel. Als Schlüsselwerk des absurden Theaters hat "Warten auf Godot" seit seiner Uraufführung 1953 die moderne Dramatik revolutioniert und gilt heute als eines der einflussreichsten Theaterstücke des 20. Jahrhunderts. Wie bei Becketts Protagonisten, die im Warten einen Sinn finden, entfaltet der Wein seine volle Qualität erst durch geduldiges Reifen. Die Erwartung selbst wird zum Genuss oder Geduldsprobe, wie die Namensgebung dieses Weintitels. Die Freigabe des ursprünglich nach unserer Meinung phonetisch auf Godot passenderen Namensvorschlags mit Merlot erfolgte nie. Eine Irreführung sagt die Kellerinspektion und wir wollen ja nicht unerlaubte Werbung für einen Merlot machen, der keiner ist.